Kirche

pfarrei-st-theodul - katholisches, pfarramt, sitten, wallis, schweizerisch
pfarrei-st-theodul - katholisches, pfarramt, sitten, wallis, schweizerisch

Unsere Pfarrkirche ist dem Heiligen Theodul geweiht.

Der Heilige Theodul gilt als erster Bischof des Wallis. Das Patrozinium wird am 16. August gefeiert.

Die Kirche wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts unter der Initiative von Matthäus Schiner gebaut.

Unter der Kirche wurden römische Bäder entdeckt; die zur Besichtigung offen stehen.

Bei Ausgrabungen unter der Theodulskirche stiess man auf römische Bäder und auf drei Kapellen und Kirchen. Das älteste Heiligtum zu Ehren des hl. Theodul, wahrscheinlich eine Grabkirche ausserhalb der Stadt, entstand vermutlich im 4. Jahrhundert. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts war die Theodulskirche Taufkirche der Kathedrale.

Unter Bischof Matthäus Schiner (1465-1522) wurde die heutige Kirche begonnen; vollendet wurde sie 1644 unter Bischof Adrian III. von Riedmatten (1610-1646). Die Kirche ist eine Mischung von Gotik und Barock. Das Chor aus Tuff und tuffartigem Gestein ist die feingliedrigste Architektur des Wallis.

Im Chorraum befindet sich ein gemauerter Altartisch aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts und ein Monumentalkreuz aus dem 17. Jahrhundert. Aus demselben Jahrhundert stammt auch die Kanzel.

In der südlichen Seitenkapelle befindet sich der Sarkophag mit den Gebeinen von Bischof Nikolaus Schiner (1437-1510), dem Onkel und Vorgänger von Matthäus Schiner als Bischof von Sitten.

Neben dem Seiteneingang sehen wir ein Gemälde, das die Heiligste Dreifaltigkeit und die Seligen und Heiligen des Wallis darstellt.

Die Rückwand beim Haupteingang zieren: Rechts: Gemälde, das Maria als Siegerin im Kampf der Walliser gegen die Savoyarden auf der Planta am 13. November 1475 zeigt. Links: Das Triptychon des ersten Bischofs von Sitten, des heiligen Theodul, geschaffen 1596 von Hans Bock dem Älteren aus Basel. Es gibt drei Episoden aus dem Leben des Hl. Theodul und die politische Situation im damaligen Wallis wieder.

1960/65 wurde das Kircheninnere renoviert. Die Fenster schuf 1971 der deutsche Expressionist Richard Seewald. Die Kirche wurde in die Liste der Kulturgüter von nationaler Bedeutung aufgenommen.

Seit 1965 dient die Kirche der katholischen deutschsprachigen Bevölkerung von Sitten als Pfarrkirche. Neben den regelmässigen Feiern von Gottesdiensten wird die Kirche auch gerne für klassische oder religiöse Konzerte genutzt.